Aviäre Influenza H5N8

Es ist wieder 'Vogelgrippe' Zeit.

Uns Rassegeflügelzüchtern werden - wieder einmal - viele Auflagen für die Geflügelhaltung auferlegt, die der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft beim BMEL einfordert, wie etwa eine nicht artgerechte Aufstallung der Tiere. Und das Ministerium springt. Unterstützt vom FLI.

 

Und obwohl Wissenschaftler belegen, dass die 'Wildvogeltheorie' nachweislich falsch ist, und das Virus u.A. durch Futter aus dem nicht EU-Ausland und durch die Transportwege der Wirtschaftsgeflügelindustrie (Transport von Küken, Schlachttieren, Fleisch, Mist/Gülle) sowohl in die Stallungen der Massentierhaltung gelangt, als auch von dort in die Natur getragen wird um dort die Wildvögel zu infizieren, und nicht wie behauptet von den Wildvögeln in die hermetisch abgeriegelten Ställe der Geflügelindustrie, hält das Ministerium an seinen unsinnigen Forderungen fest.

 

So sitzt der Präsident des FLI  neben anderen hochrangigen Persönlichkeiten wie dem Direktor des Tierparks Arche Warder e.V., einem Ministerialdirigent a. D., Tierärzten, Züchtern, dem ehem. Direktor des Instituts für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, Mitgliedern des Deutschen Bundestages, dem Leiter der Abteilung Landwirtschaft Fa. Tönnies, Rechtsanwälten, der Tierschutzbeauftragten des Landes Hessen, dem Präsident des Bundesverbandes für Vieh und Fleisch oder auch der Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes... im Kuratorium der Tönnies Forschung, einem Nebenzweig der Tönnies Lebensmittel, Deutschlands größtem Schlachtbetrieb für Schweine und einer der größten Schlachtbetrieben Deutschlands überhaupt. 

 'Tönnies ist als mehrstufiges Unternehmen der Lebensmittelbranche in führenden Positionen weltweit tätig.'

Das sollte einem doch zu denken geben.

 

Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats, die die Leitung des FLI bei der Forschungs- und Entwicklungsplanung berät, werden vom BMEL bestellt. Zeitgleich ist das FLI die Forschungseinrichtungen des BMEL, und wird auch von diesem finanziert.

 

Während es früher 'Brot und Spiele' hieß, heißt es heute wohl eher 'Billigfleisch und Bundesliga' um die Bevölkerung ruhig zu halten, denn eine satte Bevölkerung begehrt nicht auf.

Daher hat aus Sicht der Politiker die Versorgung der Bevölkerung mit (billigem) Fleisch höchste Priorität.

Auch wenn immer wieder die Gesundheit der Bevölkerung und eine potentielle Gefahr für den Menschen durch die Vogelgrippe vorgeschoben wird.

Die Regierung ist in diesem Fall vertreten durch das BMEL, dieses hofiert den Zentralverband der Dt. Geflügelwirtschaft, und lässt sich dabei vom FLI unterstützen, dessen Präsident im Kuratorium der Stiftung von Dt. größtem Schlachthaus sitzt.

Leidtragende sind die Rassegelfügelzüchter, die die Gene der alten Rassen - auch zum Wohl der Wirtschaftsgeflügelindustrie - am Leben erhalten.

Denn diese müssen, unter einem Vorwand, völlig unsinniger Weise,  ihre Tiere einsperren, weil der Zentralverband der Dt. Geflügelindustrie es so fordert, aus 'Sorge um seine Tierbestände'.

Da wird der Bock zum Gärtner gemacht, wenn man der 'Fleischproduktion' solche Macht einräumt.

 

Vermutlich möchte man die Rassegeflügelzüchter auch unter diesem Vorwand als Selbstversorger eliminieren, denn diese haben ja artgerecht produzierte Eier und / oder Fleisch, und das schmälert den Gewinn der Geflügelbarone. 

Mehr zum Thema Aviäre Influenza / Vogelgrippe gibt es hier auf unserer Sonderseite.