'Meine Hühner fressen keine Pellets!‘
Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört!
>Ein Blogbeitrag von Menschen, Hühnern und Psychologie.<
‚Meine Hühner fressen keine Pellets!‘
Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört!
>Ein Blogbeitrag von Menschen, Hühnern und Psychologie.<
Was habe ich schon alles über die Fütterung von Hühnern gehört. Von selektiver Fütterung, über Rohkost(salat) und reiner Körnerfütterung bis hin zum ‚Kochen für Hühner‘.
Was haben alle diese Fütterungsmethoden gemeinsam? Sie sind nicht ausgewogen.
Spätestens jetzt werden mich die meisten Leser dieses Beitrages hassen.
Doch ich spreche aus eigener Erfahrung und… ich habe recht. Auch wenn es die wenigsten zugeben möchten.
Unsere Hühner sind clevere Geschöpfe, und sie haben uns fest im Griff.
Futterverweigerung setzen die meisten damit gleich, dass es den Tieren nicht schmeckt, und etwas anderes her muss. Und damit die armen Hühner nicht verhungern, laufen sie los und besorgen etwas anderes oder werden kreativ.
Da wird gekocht und gemixt, gemischt und püriert, angereichert und erwärmt, Hauptsache den Hühnern geht es gut und diese sind zufrieden.
Doch tun wir damit m unseren Tieren wirklich etwas Gutes?
Viele unserer gut gemeinten Fütterungs’versuche‘ bewirken genau das Gegenteil von dem, was wir bezwecken wollen. Es sind Experimente auf Kosten der Gesundheit unserer Tiere.
Die Tiere sind entweder mangelernährt und werden auf Dauer krank oder fett.
Und die Hennen stellen im schlimmsten Fall das Legen ein.
Ja, auch ein Huhn kann eine Fettleber bekommen, wenn man zu viele Körner füttert oder regelmäßig Nudeln kocht für sein Federvieh.
Früher, als die Menschen nach dem Krieg nichts anderes hatten, wurden die Hühner auch mit Essensresten gefüttert. Alles was bei Tisch abfiel, oder für den Menschen nicht (mehr)genießbar war.
Von Kartoffelschalen bist so angefaultem Obst und Gemüse bekamen die Tiere alles vorgesetzt.
Heute befinden wir uns in einer anderen Situation. Wir erwarten von unseren Tieren Leistung, egal ob es dabei um Schönheit, Vitalität oder Legeleistung geht, und nur ein gesundes Tier wird diese Leistung auch erbringen können.
Denn nur ein gut und ausgewogen ernährtes Tier ist auch gesund und leistungsfähig.
Auch ich habe experimentiert, bis ich letztendlich doch einsehen musste, dass ein voll bilanziertes Futter einem Tier all das bietet was es benötigt, und das im richtigen Verhältnis.
Die Makronährstoffe Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß im richtigen Verhältnis, mit Vitaminen, Mineralstoffen und Mikronährstoffe. Und auch die essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selber bilden kann, und die mit der Nahrung zugeführt werden müssen.
Ein Futter, dass mit organischer Säure (‚Softacid‘ ) angereichert ist, sorgt für eine gesunde Darmflora und verhindert eine Fehlbesiedlung mit fakultativ pathologischen Keimen.
Ist es da nicht egoistisch, die Tiere nur nach seinem eigenen Empfinden zu füttern, statt ausgewogen und gesund?
Nur damit die Hühner ‚glücklich‘ sind?
Wenn wir uns der Psychologie unsere gefiederten Freunde bewusst sind, dann erziehen wir unsere Hühner, und nicht die Hühner uns.
Ein Huhn, welches das Futter verweigert, hat schlichtweg keinen Hunger.
So simpel ist das.
Würden wir als Mensch das auch so interpretieren, würde das Huhn spätestens wenn es Hunger verspürt, das Futter fressen.
Doch hier schlägt uns die Psychologie ein Schnippchen.
‚Das Huhn frisst nicht, also schmeckt es ihm nicht.‘
So lautet die für und richtige Schlussfolgerung.
Falsch!
Richtig wäre: ‚ das Huhn frisst nicht, also ist es satt.‘
Und Hühner können uns psychologisch ganz schön unter Druck setzen.
Sei es, indem sie laut schimpfen und permanent betteln, oder uns mit ihren schönen Augen traurig ansehen. Sie sind in der Lage, und zu manipulieren und zu erziehen, dass wir das tun, was sie möchten.
Übertragen wir es einmal auf unsere Kinder.
Und diejenigen unter uns, die Kinder haben, werden wissen was ich meine.
Die Mutter steht den ganzen Tag in der Küche und kocht ein leckeres, gesundes und ausgewogenes Essen mit viel Gemüse.
Das Kind sieht das Gemüse, fängt an zu schreien, weil es das Gemüse nicht essen will.
Um die Nerven zu schonen, bekommt das Kind seinen Willen, und einen Schokoladenpudding.
Das Kind lernt. Wenn ich etwas nicht will und nur laut genug schreie, bekomme ich Schokoladenpudding.
Doch welche Mutter würde ihr Kind nur noch mit Schokoladenpudding ernähren, weil es dem Kleinen doch so gut schmeckt und es so glücklich ist wenn es Schokoladenpudding bekommt?
Genau! Keine verantwortungsvolle Mutter würde das tun.
Und genauso verhält es sich mit unseren Hühnern.
Pellets sind das gesunde Gemüse, Körner der Schokoladenpudding.
Es spricht nichts gegen eine Portion Schokoladenpudding am Tag, aber eine ausschließliche Ernährung mit Schokoladenpudding ist weder ausgewogen noch gesund.
Und es wird kein Huhn verhungern, wenn es ein paar Tage das Futter verweigert!
Spätestens wenn es Hunger hat, wird es das im bereitgestellte Futter bereitwillig und gerne aufnehmen.
Wenn man ein Huhn eine lange Zeit nur mit dem gefüttert hat, was es gerne frisst und gerne möchte, wird es natürlich auch eine Zeit dauern, bis man es wieder an eine gesunde Ernährung gewöhnt hat.
Doch das sollten wir tun, der Gesundheit unserer Tiere zuliebe.
Im Idealfall beginnt man mit der bedarfsgerechten Fütterung schon im Kükenalter. Wenn die Küken frühzeitig an Pellets gewöhnt werden, werden sie diese auch als heranwachsende und adulte Tiere problemlos aufnehmen.