Vorbereitung der Brutmaschine vor dem Brüten

Das Kalibrieren und Justieren der Brutmaschine vor Brutbeginn

 

Jede Brutmaschine sollte vor Beginn der Bruttätigkeit auf ihre Messewerte / Temperatur und Luftfeuchtigkeit hin geprüft (kalibriert) werden, um sicherzustellen, dass die angezeigten Werte /Temperaturanzeige / Luftfeuchtigkeitsanzeige auch dem Realwert, also dem tatsächlichen Wert des jeweiligen Parameters entsprechen.

Abgleich von Temperatur und Luftfeuchtigkeit

 

Nachdem die Brutmaschine für die Brut vorbereitet, desinfiziert und der Wasserbehälter mit destilliertem Wasser gefüllt wurde, sollte sie auf ihre einwandfreie Funktion geprüft werden.

 

Dazu lässt man die Brutmaschine zuerst einmal für einen Tag leer laufen, und überprüft alle Parameter, und ob die Wendung einwandfrei funktioniert.

Jede Brutmaschine sollte vor Beginn der Bruttätigkeit auch auf ihre Messewerte Temperatur und Luftfeuchtigkeit hin geprüft (kalibriert) werden, um sicherzustellen, dass die angezeigten Werte (IST Werte)  in der Temperaturanzeige und Luftfeuchtigkeitsanzeige auch dem Realwert, also dem tatsächlichen Wert des jeweiligen Parameters entsprechen.

 

Kalibrieren bedeutet, dass der von dem Messgerät angezeigte Messwert  (Luftfeuchtigkeit, Temperatur) mit dem tatsächlichen (wahren) Bezugswert verglichen wird. Im Idealfall stimmen beide Werte überein.

Da jedes Messgerät Veränderungen aufgrund von Verschleiß, Verschmutzungen oder Drift elektronischer Bauteile (kontinuierliche Änderung einer physikalischen Größe ausgehend von ihrem Nominalwert) unterliegt, können sich die Messwerte ungewollt verändern, was durch das Kalibrieren erkannt wird.

Das Kalibrieren kann mit Hilfe eines geeichten Haarhygrometers oder Fadenhygrometers für die Luftfeuchtigkeit und eines geeichten Inkubatorthermometers für die Temperatur erfolgen. Mehrere Kontrollmessgeräte erhöhen die Messgenauigkeit und -Sicherheit, regelmäßige Kalibrierung sichert die Messgenauigkeit .

Stimmen die Messwerte (IST Werte) beim Kalibrieren nicht mit dem tatsächlichen Wert überein, muss das Gerät justiert werden.

 

Unter Justieren versteht man das Einstellen des von dem Gerät angezeigten Messwertes (IST Wert) auf die kleinstmögliche Abweichung zum tatsächlichen (wahren) Bezugswert des Referenzgerätes (Haarhygrometer / Fadenhygrometer / Inkubatorthermometer). 

Im Unterschied zum Kalibrieren erfolgt beim Justieren ein Eingriff in das Messsystem.

Auch ein vollautomatischer Motorbrüter (Brutschrank) der vom Werk vorjustiert wurde, muss regelmässig kalibriert werden, da es durch Verschleiß, Verschmutzung, Drift oder Spannungsspitzen im Netz zu von den Normwerten abweichenden Parametern kommen kann, die es zu korrigieren gilt.

 

Grundlegende Gedanken vor Brutbeginn

 

Der ideale Standort für eine Brutmaschine:

  • trocken sein und gut gelüftet werden
  • keine Zugluft, nicht direkt an einem Fenster
  • ideale Umgebungstemperatur 10- 15° C (max. 20 – 25°C).

Inbetriebnahme der Brutmaschine:

  • Netzstecker in eine Steckdose stecken
  • Brutmaschine einschalten
  •  warten, bis die Elektronik den korrekten Wert anzeigt. 
  • Maschine nach dem Programmieren einen Tag leer laufen lassen, damit sie sich richtig aufwärmen kann 
  • prüfen, ob die Temperatur und Luftfechtigkeit konstant bleiben 
  • Brutmaschine kalibrieren, bei Bedarf justieren

Einlegen der Bruteier:

  • die Lagerung der Bruteier sollte nach dem Legen oder vor dem Bebrüten nicht über 15°C erfolgen
  • die Bruteier sollten täglich 2 mal gewendet werden
  • die Bruteier sollten unbeschädigt, sauber und nicht älter als 14 Tage sein
  • die Bruteier sollten Mindestbruteigewicht haben (aus zu kleinen Eiern schlüpfen auch zu kleine, lebensschwache Küken)
  • liegt die Temperatur konstant bei 37,6°C  können die Eier eingelegt werden
  • die Luftfeuchtigkeit sollte in den ersten Tagen  65% nicht überschreiten
  • die Bruteier werden flach auf die Rundstäbe der Brutrollenhorde gelegt
  • Bruteier sollten niemals übereinander gelegt werden, da sie beim Wenden zerbrechen können

Bebrüten der Eier

Frischluft:

  • wichtigster Faktor im Brutraum ist eine ausreichende Versorgung mit Frischluft 
  • zu wenig Frischluft führt zum Tod der Embryonen durch Sauerstoffmangel 
  • die Regulierung der Frischluftzufuhr erfolgt über die Luftrosetten am Brutgerät, diese sollten IMMER offen sein 
  • Frischluft und Luftfeuchtigkeit stehen in Korrelation zueinander

Luftfeuchtigkeit:

  • der Bruterfolg hängt letztendlich auch von der richtigen Luftfeuchtigkeit ab 
  • bei einer zu geringen Luftfeuchtigkeit  entwickeln sich die Embryonen nicht richtig und bleiben während des Schlupfes im Ei stecken
  • bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit ertrinken die Küken in den Eiern
  •  50% - 65% während der Vorbrut 
  • 75% - 80% langsam ansteigend während des Schlupfes

Temperatur:

  • 37,6° C und 37,8° C während der Vorbrut 
  • 37,4°C während des Schlupfes
  • beim Schlupf sollte die Temperatur um ca. 0,2°C abgesenkt werden, da die Eigenwärme im Ei in den letzten drei Tagen an steigt
  • tägliche Überprüfung aller Parameter

Wenden:

  • 8 Wendungen über je 2 Stunden mit jeweils 1 Stunde Pause dazwischen pro Tag (1 komplette Wendung dauert 2 Stunden)

Schieren der Eier:

  • Schieren der Bruteier ist nach ca. 5-7 Tagen mit Hilfe einer LED Schierlampe 
  • ist das Ei befruchtet, sieht man den Embroyo und kleine Äderchen
  • ein unbefruchtetes Ei ist homogen
  • ein abgestorbenes Ei erkennt man an einem schwarzen Fleck oder einem Hexenring
  • abgestorbene Eier sollten entfernt werden, da sie faulen können
  • vor dem Umlegen auf die Schlupfhorde sollten die Eier noch einmal geschiert werden, um abgestorbene Eier zu entfernen

Schlupf:

  • 3 Tage vor dem Schlupf werden die Bruteier von der Rollenhorde auf eine Schlupfhorde umgelegt
  • Stammschlupfhorden für den Abstammungsnachweis verwenden
  • automatische Wendung ausschalten. 
  • Luftfeuchtigkeit langsam erhöhen
  • Temperatur um 0,2 °C absenken
  • unnötiges Öffnen der Brutmaschine vermeiden
  • abwarten bis alle Küken geschlüpft sind
  • die geschlüpften Küken in der Brutmaschine trocknen lassen

Reinigung der Brutmaschine nach dem Schlupf:

  • um eine Vermehrung von Keimen in der Brutmaschine zu vermeiden, muss sie nach jedem Schlupf gereinig und desinfiziert werden
  • zuerst mit Spülmittel feucht auswaschen, danach desinfizieren und gut trocknen und lüften lassen
  • die Bruthorden und die Schlupfhorden mit einem Schwamm oder einer Bürste nach jeder Brut abschrubben