Aktuell haben wir frostige Temperaturen von - 15 Grad und kälter.
Frieren meine Hühner da nicht, ober bekommen kalte Füße?
Auf was man als Hühnerhalter achten sollte.
Einige Hühnerhalter haben Angst, dass ihre Hühner bei frostigen Temperaturen frieren oder kalte Füße bekommen.
Doch das kommt nur bei ganz wenigen Rassen vor, wie zum Beispiel Serama.
Den meisten Hühnern macht Kälte nichts aus, denn sie sind durch die Daunen unter ihrem Konturgefieder optimal isoliert.
Daher ist es keine gute Idee, den Stall zu isolieren, oder gar zu beheizen. Das ist nicht nur nicht nötig, sondern kann die Vögel auch krank machen.
Wichtig hingegen ist, dass der Stall sauber, trocken und nicht zugig ist, und dass die Hühner immer frisches Wasser zur Verfügung haben, denn dieses friert im Winter schnell ein.
Wer die Tränke nicht regelmäßig wechseln kann oder möchte, kann, vorausgesetzt er hat Strom im Stall, auf einen Tränkenwärmer zurück greifen, der unter die Tränke kommt. So wird das Einfrieren der Tränken verhindert.
Alternativ nimmt man Abends die Tränke aus dem Stall und stellt sie morgens, mit lauwarmem Wasser gefüllt wieder in den Stall hinein.
Fakt ist auch, dass Hühner im Winter mehr fressen müssen, um ihre Körpertemperatur konstant zu halten.
Ein qualitativ hochwertiges Futter zur freien Verfügung sollte daher obligatorisch sein, und für eine Portion Extraenergie kann man Garvo Hühnerleckerbissen mit tierischen Proteine in Form von getrockneten Bachflohkrebsen, oder auch getrocknete Mehlwürmer anbieten. Die Hühner werden es lieben.
Doch was ist nun mit den kalten Füßen?
Um kalte Füße muss man sich nun wirklich keine Sorgen machen.
Zum einen wärmen Hühner ihre Füße wenn ihnen zu kalt wird, indem sie sich auf ein Bein stellen, und das andere im Gefieder verstecken, zum anderen sitzen sie nachts mit ihrem warmen Bauch auf ihren Füßen, wenn sie schlafen.
Auch die dicken Hornschuppen an den Ständern und Füßen fungieren als Isolation und Kälteschutz.
Aber auch tagsüber bekommen Hühner im Schnee selten kalte Füße, oder frieren gar am Boden fest, denn die Füße sind nie wirklich warm.
Warum ist das so?
Hühner haben ein raffiniertes System, das sogenannte „Wundernetz“, dabei liegen die arteriellen und venösen Blutgefäße in den Füßen sehr dicht beieinander. Das warme arterielle Blut strömt vom Körper in die Füße, und fließt dabei an den Venen vorbei, die das kalte Blut aus den Füßen wieder zum Körper transportieren. Dabei fungiert das Gefäßnetz als Wärmetauscher, wodurch das Blut schon kühl in den Füßen ankommt, und auch nicht eiskalt zum Körper zurückfließt.
Während die Temperatur der Hühner Sommer wie Winter im Körperinneren bei ca. 40 Grad liegt, kommt es in den Beinen zu einem Temperaturgefälle und die Temperatur an der Fußsohle beträgt im Winter nur noch ca. 1 Grad. Daher schmelzen weder Schnee noch Eis unter den Füßen, und die Hühner können nicht am Boden festfrieren.
Dieses Wundernetz können die Hühner im Sommer auch umgehen, um die Wärme aus dem Körper über die Füße abzuleiten. Das kann man sehr leicht feststellen, da sich im Sommer die Fußsohlen sehr warm anfühlen.
Worauf sollte man im Winter noch achten?
Bei Rassen mit großen Kämmen oder Kehllappen sollte man bei Frost vor allem die Kämme und Kehllappen der Hähne mit Vaseline einreiben, damit es nicht zu Kammerfrierungen kommt.
Wer keine böse Überraschung erleben möchte, sollte auch die Eier in regelmäßigen Abständen einsammeln, denn bei Frost können sie schnell platzen.
Wie man sieht, sind Hühner gut gegen die Winterkälte gewappnet, und müssen nicht im Stall bleiben, auch nicht bei frostigen Temperaturen.