Das Entglucken einer Henne - Der 'Entgluckungskäfig' ('Broody Breaker')

Nichts ist schöner, als eine Henne die Küken aus Naturbrut führt.

Aber nicht immer ist der Zeitpunkt perfekt, und man möchte natürlich nicht 'unbegrenzt Küken produzieren'.

Einige Rasse sind für ihre Brutfreude berühmt. Und nicht immer ist es der Gesundheit der Henne zuträglich, wenn diese Monatelang ohne Unterbrechung glucken möchte.


Um eine Henne zu entglucken, setzen wir eine bewährte und zuverlässige Methode ein, indem wir einen Gitterboden-Käfig an einem gut beleuchteten, hoch frequentierten Ort aufstellen, der für eine gluckenden Henne alles andere als gemütlich und bequem ist. Brütige Hennen haben es lieber komfortabel, gut gepolstert mit Stroh oder Heu, dunkel, und ungestört. Ein falsch herum aufgestellter Schaukäfig auf Mauersteinen, aber auch ein Kaninchenstall sind für diesen Zweck perfekt geeignet. Der Gitterboden ermöglicht es, dass kühlere Luft unter der Henne zirkuliert, und ihren den durch den 'Brutmodus' erwärmten Bauch abkühlt. Denn Brütigkeit geht mit einer Temperaturerhöhung gleich Fieber einher.

Sobald ein Glucke als solche ausgemacht wird, kommt sie in den Käfig. Kommt eine Glucke zum ersten mal in den Käfig, wird sie womöglich kurz aufgeregt sein, das gibt sich aber schnell. 

Je früher man eine brütige Henne entgluckt, desto schneller geht das Entglucken, im Normalfall dauert es ein paar Tage, es kann es aber auch eine Woche oder länger dauern.

Je länger man der brütigen Henne erlaubt zu glucken, desto länger muss sie im 'Entgluckungskäfig' bleiben, und umso länger wird es dauern, bis sie wieder mit dem Legen beginnt.

Sobald sie wieder ein Ei ablegt, ist die Brütigkeit definitiv überwunden. 

Um zu testen, ob eine Henne erfolgreich entgluckt ist, und wieder bereit, sich der Gruppe als aktives Mitglied anzuschließen, muss man ihr Verhalten genau beobachten. Wenn sie noch brütig ist, wird sie aufgeregt mit aufgerichtetem Schwanz schnell ins nächste Nest eilen, und sich darin breit machen. 

In diesem Fall muss sie zurück in den Entgluckungskäfig.

Die Methoden, die früher zum Einsatz kamen, um eine brütige Henne zu entglucken lehnen wir vehement und strikt ab: das Tauchen einer Henne in einen Eimer mit kaltem Wasser, oder das Aufhängen einer Henne in einem Leinensack in einen Baum sind nicht nur aus tierschutzrechtlichen Aspekten mehr als bedenklich, sie können den Tod des Tieres nach sich ziehen, was wohl einige 'Züchter' oder 'Halter'  billigend in Kauf nehmen.

Wir raten von solch obskuren Praktiken dringlichst ab.